Die Welt der Wacholderspirituosen: Eine Entdeckungsreise durch die vielfältige Welt der Kategorie „Gin“
Begeben Sie sich auf eine faszinierende Entdeckungsreise durch die Welt der Kategorie „Gin“, in der Kreativität und Vielfalt auf beeindruckende Weise zusammentreffen. In diesem Text lernen Sie, was Wacholderspirituosen so besonders macht und wie sich ihr Aroma und Geschmack im Laufe der Zeit entwickelt hat. Darüber hinaus erhalten Sie interessante Informationen über die verschiedenen Herstellungsverfahren und stilistischen Unterschiede der verschiedenen Gin-Regale.
Geschichte und Ursprung des Gin: Die faszinierende Historie der Wacholderspirituose
Die Geschichte von Wacholderspirituosen geht zurück in die Zeit der Holländischen Republik im 17. Jahrhundert. Hier begann man, aus einem ursprünglich als Medizin verwendeten Wacholderdestillat, den so genannten „Genever“, eine hochprozentige Spirituose zu entwickeln.
Im Laufe der Jahre hat sich die Rezeptur von dieser Urtinktur über den Old Tom, der als Vorläufer des modernen Gins gilt, hin zu den heute bekannten und beliebten Destillaten entwickelt. Die Briten sind es, die dem Wacholderschnaps zu seiner weltweiten Beliebtheit verholfen haben – so wurde im 19. Jahrhundert die Spirituose zunächst durch die englische Armee und später durch die Kolonialherren im gesamten British Empire verbreitet.
Heutzutage gibt es unzählige verschiedene Variationen von Wacholderspirituosen, die sich durch die Art der Herstellung, die verwendeten Botanicals und das Destillationsverfahren voneinander unterscheiden.
Die Herstellung von Gin: Traditionelle und moderne Verfahren
Die Produktion von Wacholderschnaps ist ein Handwerk, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Doch auch hier gibt es Innovationen und Weiterentwicklungen, die die Vielfalt und Qualität der Spirituose immer wieder aufs Neue beflügeln.
Traditionell wird der Geschmacksträger für die Wacholder-Geschmacksnoten durch die Mazeration von Wacholderbeeren und anderen, meist geheim gehaltenen, Botanicals in reinem Alkohol gewonnen. Statt einer Mazeration können auch verschiedene Destillationsverfahren angewendet werden.
Eines der ältesten und am weitesten verbreiteten Verfahren ist die Pot-Still-Destillation, bei der die Maische in Kupferkesseln (so genannten Pot Stills) erhitzt und die entstehenden Dämpfe in einem Kondensator wieder zu flüssigem Alkohol zurückverwandelt werden. Die Aromastoffe werden hierbei in unterschiedlichen Fraktionen, den so genannten Vor- und Nachläufen, während des Destillationsprozesses abgetrennt.
Die modernere Column-Still-Destillation ermöglicht hingegen eine effizientere und präzisere Abtrennung der verschiedenen Aromastoffe, da in einem kontinuierlichen Verfahren destilliert wird und die einzelnen Fraktionen direkt abgeleitet werden können. Diese Methode wird häufig für die Herstellung von Grain Wacholder-Destillaten verwendet.
Ein weiteres innovatives Verfahren ist die Vakuum-Destillation, bei der die Destillation unter Vakuum und damit bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt wird. Dies ermöglicht den Erhalt besonders empfindlicher Aromastoffe und eine außergewöhnlich feine Geschmacksnote.
Botanicals: Die Seele jeder Wacholderspirituose
Wacholderbeeren sind das Herz und die Seele jeder Wacholderspirituose und verleihen ihr den charakteristischen Grundgeschmack. Doch es sind die sogenannten Botanicals – also die Kräuter, Gewürze, Früchte und Wurzeln – die einer Wacholder-Destillate seinen individuellen Charakter und seine besondere Note verleihen.
Die Auswahl und Zusammenstellung der Botanicals ist das Geheimnis und das kreative Element in der Herstellung von Wacholder-Spirituosen. Klassische Botanicals sind neben Wacholderbeeren unter anderem Koriander, Engelwurz, Zitrusfrüchte, Zimt, Fenchel, Kardamom oder auch Lavendel und Rosenblätter. Es können jedoch auch exotischere oder regional-typische Pflanzen verwendet werden, um das Destillat einzigartig zu gestalten.
Seit einigen Jahren erlebt die Kategorie der Wacholderspirituosen einen wahren Boom an kreativen und spannenden Neukreationen. Hierbei spielen insbesondere experimentelle Botanicals und ungewöhnliche Aromakonzepte eine große Rolle, wie zum Beispiel Schokolade, Tabakblätter, handverlesene Kräuterwiesen oder auch die Verwendung von Fass-Ausbau-Verfahren, bei denen das Destillat in Holzfässern gelagert wird, um besondere Aromen anzunehmen.
Die Klassifizierung: Dry, Plymouth und Co. – die stilistischen Unterschiede
Es gibt unterschiedliche Kategorien von Wacholderspirituosen, die sich in stilistischen Unterschieden und regionalen Besonderheiten ausdrücken:
Der London Dry Gin
Dieser Stil zeichnet sich durch seinen besonders klaren und klassischen Geschmack aus. Hier dominieren Wacholder und Zitrusnoten das Geschmacksprofil.
Der Plymouth Gin
Eine geschützte Marke, die ausschließlich in der Stadt Plymouth in England produziert werden darf, und sich durch eine eher erdige und würzige Note auszeichnet.
Der Old Tom Gin
Als Vorläufer der modernen Wacholderspirituosen hat dieser Stil häufig eine süßliche Note, die an den ursprünglichen Genever erinnert.
Der Sloe Gin
Hier handelt es sich um ein mit Schlehenfrüchten aromatisiertes Destillat, was ihm eine fruchtige und leicht säuerliche Note verleiht.
Der New Western Dry Gin
Ein recht neuer Stil, bei dem die Wacholdernote in den Hintergrund tritt und andere Botanicals die Hauptrolle im Geschmacksprofil übernehmen.
Auch die Variationen von Wacholderspirituosen aus verschiedenen Ländern unterstreichen die Vielfalt dieser Kategorie. So gibt es Besonderheiten wie den deutschen Schwarzwald, den belgischen oder niederländischen Jenever, den spanischen Cava oder den französischen Gin des Distillateurs.
Alles in allem lässt sich sagen, dass die Welt der Wacholderspirituose von ihrer Historie über die Herstellung bis hin zum Geschmack immer wieder von Neuem fasziniert und überrascht. Ihre Vielfalt und die ständige Weiterentwicklung machen sie zu einer spannenden Entdeckungsreise, die sowohl Kenner als auch Neulinge auf ihren Pfaden mitnimmt und immer wieder begeistert.